2000-jährige Transitgeschichte

Die Viamala-Schlucht weiss als Naturmonument zu begeistern. Aber auch ihre Rolle in einer 2000-jährigen Transitgeschichte ist spannend. Auf unserer Wanderung im Namen der Wanderwege Graubünden von Thusis nach Zillis folgten wir der Veia Traversina und damit den Spuren der Römer. Erstaunlich viele Wege führten schon durch die enge Schlucht und noch mehr in sie hinein. Eines aber ist geblieben: Der Name. Via mala, schlechter, schlimmer Weg. Er steht für die ganze Schlucht, diese “grässliche Felsenkluft”, diesen “Höllenschlund”, diese “Schreckenspforte”, diesen “jähen Riss in der Erdkugel”, wie Reisende das Naturspektakel gerne umschrieben und wir im Kultur- und Wanderführer “Passland Viamala” lesen.

Auf unserer Wanderung erlebten wir von all dem Grässlichen nicht gerade viel. Kurz nach den letzten Häusern von Thusis führte der Weg steil hinauf zur Burgruine Hohenrätien. Selbstverständlich liessen wir es uns nicht nehmen, bis vor die Pforten der Burg hoch zu steigen, denn da eröffnete sich uns ein breites Panorama über das Domleschg und den Heinzenberg. Der unglaublich kurzweilige Wanderweg führte uns anschliessend durch mystisch anmutende (Ur-)Wälder, welche immer wieder spontan den Blick in und über die äusserst imposante Schlucht freigeben. Nach rund 1 1/2 Stunden Marschzeit erreichten wir die imposante Traversiner Brücke und kurze Zeit später das Besucherzentrum der Viamala-Schlucht. Zeit für eine ausgiebige Rast. Wer mochte, war herzlich eingeladen, noch einmal 359 Treppenstufen unter die Füsse zu nehmen, um zum Schluchtzentrum zu gelangen und den Rein Posteriur noch imposanter zu erleben. Dieses Erlebnis wird dem Wanderer allerdings auch geboten, wenn er einfach weiter dem Wanderweg in Richtung Zillis folgt. Traumhaft! Wie es hier wohl zu und her geht, wenn es so richtig gewittert?

“Kuckuck, Kuckuck…” So wurden wir in Reischen freudig empfangen. Der Vogel scheint den Winter im tropischen Afrika gut überstanden zu haben und hält nun aktiv Ausschau, in welche Nester er wohl seine Eier legen mag. Es entpuppte sich eine lebendige gesellschaftspolitische Diskussion… Zillis erreichten wir dennoch frühzeitig, so dass es für einen gemütlichen Drink in der Alten Post reichte, bevor uns das Postauto pünktlich und sicher wieder an den Ausgangspunkt der konditionell herausfordernden und landschaftlich sehr einladenden Wanderung ging.

Wer jetzt Lust auf mehr bekommen hat:

Unter Wanderwege Graubünden findest du reihenweise einladende geführte Touren. Ich bin an der Mitgliederversammlung vom 3. Juni in San Bernardino wieder im Einsatz bzw. am 11. Juni wenn es heisst “Besser fotografieren beim Wandern”.

Alternativ freue ich mich natürlich auch, dich als Reiseleiter auf einer meiner kommenden Auslandreisen für Baumeler anzutreffen. Im Mai und September geht es nach Sardinien und im Juni und Juli an dies Ostsee.

Michael Meier

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