Ein Ausflug an den Morteratsch-Gletscher macht die Klimaerwärmung auf eindrückliche Art und Weise sichtbar. Dort, wo zur Zeit der Geburt meiner beiden Töchter die Erde noch mit Eis bedeckt war, bilden sich 20 Jahre später erste Weiden. Klar: Das Klima veränderte sich auf unserer Erde schon immer – und wird sich auch immer weiter verändern. Nur, und das ist das sehr ernüchternde an der Geschichte, veränderte es sich noch nie in einem dermassen raschen Tempo, wie es dies aktuell tut. Früher konnten sich die zahlreichen Lebewesen noch an die Veränderungen anpassen. Heute hingegen, sind viele Pflanzen- und Tierarten hoffnungslos überfordert mit der Geschwindigkeit, in der sich die Rahmenbedingungen verändern. In der Folge sind sie gezwungen, die Flügel zu strecken. Unbestritten ist in der Zwischenzeit, dass die CO2-Konzentration in der Atmosphäre ein zentraler Treiber in diesem Treibhaus ist. Das, was dabei die Natur von sich aus frei gibt, wäre dabei völlig ausreichende. Es bräuchte den Einfluss des Menschen nicht noch zusätzlich.
Faszinierend ist dennoch, am Beispiel Morteratsch-Gletscher zu beobachten, wie sich die Natur wieder frisch organisiert und wieviel Zeit sie dafür benötigt. Starten wir beim Punkt 0 am Gletscher, also dort, wo sich der Gletscher bis heute zurückgezogen hat, so stossen wir auf die ersten sogenannten Pionierpflanzen wie das Fleischerles Weidenröschen, das Alpen-Leinkraut oder den kriechenden Nelkenwurz. Auf der Zeitreise zurück in Richtung Pontresina wachsen erste feine Grünerlen, gefolgt von Birken und Fichten. Dazu werden bereits rund 15 – 20 Jahre benötigt. Bis sich wieder ein geschlossener Wald bildet, werden 50 – 60 Jahre benötigt. Eindrücklich, dies 1:1 durchwandern und beobachten zu können.









Abschliessend noch ein, zwei Worte zu den Stichworten “Klima” und “Wetter”: Als Wetter bezeichnen wir den spürbaren, kurzfristigen Zustand der Troposphäre. Dazu gehören unter anderem Sonnenschein, Bewölkung, Regen, Wind, Schnee, Hitze oder Kälte. Beim Klima werden Trends in Zeitperioden von 30 Jahren zusammengefasst und beobachtet. Man kann die Erkenntnisse drehen und wenden wie man will: Es wird wärmer und die Wetterereignisse werden extremer.
Lust bekommen dir die Phänomene 1:1 auf einer geführten Wanderung aus erster Hand vor Ort erläutern zu lassen? Anruf genügt!
Es ist ein wunderschöner Ort zum Entdecken. Mir gefällt dieser Ausflug so gut