Jetzt ist wieder allerlei los in den Bergen. Überall macht sich der Nachwuchs bemerkbar. Sei dies mit rufen nach Nahrung, mit ersten Geh- und Flugversuchen ausserhalb des geschützten Rahmens, sofern es dies in der wilden Natur denn gibt oder aber mit eigenmächtigem Erkunden der Umgebung. Daneben sind die Alpen bestossen und die an Populationen exponentiell zunehmende Anzahl der Grossraubtiere (sprich: des Wolfes) sorgt wenn auch nicht für Schlagzeilen, die werden vornehm unter dem Deckel gehalten, so doch für allerlei Aufruhr in der Tier- und sonstigen Umwelt.
Meine heutige Wanderung führte mich in ein Tal, das mir bisher recht fremd war. Dem Talkessel von Ijes statte ich gewöhnlich nur am Eingang einen kurzen Besuch ab. Diesmal habe ich mir allerdings vorgenommen, das mir bisher unbekannte Schwarzhorn, die mit 2573 müM mitunter die höchste Fläscher Erhebung, zu besteigen. Das Schwarzhorn erreicht man auf ziemlich direktem Weg ab der Alp dem Bach folgend, Schneefelder hoch steigend und Rüfenen querend. Der Puls bleibt auf dieser Route konstant im roten Bereich. Doch ein bisschen Spass muss sein, nicht…;-)? Dennoch bleibt Zeit, den Gämsen beim Frühstück zuzuschauen und den Adler zu beobachten, der vom lauter werdenden Ruf der Murmeltier angelockt erscheint.




Die Fernsicht auf dem Schwarzhorn lässt etwas zu wünschen übrig. Die angekündigte Störung macht sich nämlich langsam bemerkbar. Dennoch freue ich mich am Blick ins Ländle und rüber zur Pfälzerhütte, wobei “Hütte” im Prinzip etwas bescheiden daher kommt. Mit dem Feldstecher nehme ich erstaunt zur Kenntnis, dass da nämlich eine regelrechte Fahrstrasse ab Steg bis zur Hütte führt. Über den Grat steige ich ab in Richtung Sunnenpitz. Das wäre eigentlich auch die empfohlene Route für den Aufstieg gewesen. Obwohl: Der Gratweg ist wohl weniger anstrengend, dafür DEUTLICH exponierter und rutschiger.
Schon von weitem entdecke ich den kleinen Tümpel oberhalb der Alp Ijes. Ob dies wohl nur eine Suhle für das Wild ist oder sich dort vielleicht noch Amphibien tummeln? Gespannt nähere ich mich dem Gewässer… Und entdecke erst einmal nichts! Hallo? Schade. Doch dann, beim zweiten Hingucken stelle ich fest, dass sich da allerlei Wasserläufer über dem Wasser Wettrennen liefern, überall Luftblasen aufsteigen und unterhalb der Wasseroberfläche ziemlich viel los zu sein scheint. Und tatsächlich: Hier tummeln sich unglaublich viele Bergmolche im Wasser. Was für ein herrliches Bild! Und wie lange ist es her, seit ich das letzte mal bewusst Bergmölche beobachten durfte.



Auch wenn Bergmölche derzeit als in der Schweiz nicht gefährdet gelten, so ist es doch eher selten, dass man diesen Amphibien begegnet. Hier auf rund 2000 müM scheinen sie sich allerdings wohl zu fühlen und, dem feuchten “Sommer”, sei Dank, ist ihr Lebensraum auch genügend feucht, um zu ausreichend Nahrung zu kommen.
Beglückt von dieser schönen Begegnung ziehe ich weiter talwärts, nehme die Abkürzung dem Wasserfall entlang nach Stürfis und freue mich zusätzlich an den herrlichen Orchideen-Gewächsen, die derzeit in schönster Blüte stehen. Exakt mit Eintreffen der ersten Regentropfen erreiche ich den Bus. Timing – wie in der Ausbildung gelernt…!



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