Das Bergell. Einfach. Authentisch. Geologisch einmalig. Der Septimerpass. Einer der ganz grossen Alpenübergänge. Diese wunderschöne, abwechslungsreiche, intakte Landschaft will einfach erwandert werden. Kulinarisch vielseitig der Auftakt in Chiavenna. Künstlerisch hoch spannend in Soglio. Säumermässig interessant die Alpenübergänge und sprachlich vielfältig. Für alle Geschmäcker gibt es also etwas zu entdecken auf dieser herrlichen Sommerwanderung!
In Castasegna, gleich nach der Grenze, beginnt die Wanderung nach Soglio. Schon kurz nach dem Abmarsch erreichen wir den weit über die Grenzen hinaus bekannten Kastanienwald. Die Anziehungskraft dieser Naturschönheit ist so stark, dass während der Erntezeit Ranger engagiert werden müssen, um den Passanten “mein und dein” zu erklären. Uns kümmert dies wenig. Wir erfreuen uns erst einmal an den Blüten und dem hier nistenden Wiedehopf. Endlich! Nach gut zwei Stunden erreichen wir Soglio. Eine Aussenstation des Ballenberges? Nein. Es herrscht richtiges Leben in diesem Bergdorf! Was es hier alles zu entdecken gibt. Kein Wunder, fühlen sich auch Künstler aller Couleur pudelwohl und in ihrem Element hier. Einer davon ist Toni Weishaupt. Ein ausgewanderter Appenzeller, der sein Handwerk beherrscht und das Herz am rechten Fleck trägt. Ein Besuch in seinem Atelier lohnt sich auf jeden Fall!
Im La Soglina lässt sich bestens von den Strapazen des Vortages erholen. Dafür sorgen ein geräumiges Zimmer mit richtig bequemen Betten, ein feines ausgiebiges Nachtessen auf einer traumhaften Terrasse und am Morgen ein stärkendes, vielseitiges Frühstück. Dies alles begleitet von freundlichen Gastgebern. Was will man mehr? Die Via Panoramica kann also ungeniert kommen…
Der Wanderweg führt ab Soglio direkt einigermassen ansteigend das Val Bregaglia hinauf und nach rund 5 1/2 Stunden erreichen wir dann auch das Ziel Casaccia. Leider ist das Angebot an Übernachtungs- und Verpflegungsmöglichkeiten dort recht eingeschränkt. So fahren wir mit dem Bus auf den Maloja, um uns im Hotel Kulm zu regenerieren. Eine TOP Adresse!
Der dritte Tag führt uns schlussendlich am Lunghin-See vorbei und über die Pässe Lunghin und Septimer nach Bivio. Eine rund fünfstündige Wanderung, die es bei hochsommerlichen Temperaturen in sich hat. Augen zu und durch oder besser: Augen auf, die herrliche Alpenwelt geniessen und sich innerlich auf das Bier am Ziel freuen. Jeder wie es ihm gefällt… 🙂