Tag 1
Der erste Tag unserer Herbst-Ferien führte durch das Schams ins Misox und weiter dem Lago Maggiore entlang nach Locarno.
In der Viamala legten Anita Meier und ich einen ersten Zwischenhalt ein, um die Schlucht zu besichtigen. X-Mal sind wir da schon vorbei gefahren… um heute festzustellen, dass ein Abstecher in die Tiefe schon längst überfällig gewesen wäre.
Weiter ging es mit dem Camper nach Monte Carasso bei Bellinzona. Besichtigung der Tibetischen Brücke, verbunden mit einem rund 2 1/2 stündigen Spaziergang durch herrliche Kastanienwälder. Auch diesen Ausflug können wir nur empfehlen.
Auf dem Camping Delta in Locarno fanden wir schlussendlich gerade noch EINE verfügbare Parzelle. Nicht, weil der Platz so ausgebucht gewesen wäre sondern weil dieser mehrheitlich unter Wasser steht… Eindrücklich!
Tag 2
Den heutigen Tag gingen wir gaaanz gemütlich an: Hochwasser-Foto-Shooting (weil’s so faszinierend ist) auf dem Camping Delta, Fahrt durch das Centovalli über Domodossola nach Simplon Dorf (Mittagspause im Hotel Fletschhorn) und über den Simplon nach Visp. Visp ist als Ort nicht gerade der Brüller, doch sehr zentral gelegen, um das Wallis in den nächsten Tagen etwas näher kennenzulernen.
Tag 3
Es gibt Momente, da bist du ganz schnell richtig wach. So zum Beispiel, wenn du den Kopf aus dem Bus streckst und die Markise tief hängend und mit Wasser gefüllt antriffst… Nun, es ging zum Glück noch glimpflich aus und für das nächste Mal weiss ich, dass die Markise deutlich stärker abgewinkelt aufgestellt werden muss.
Dem wechselhaften Wetter entsprechend zogen wir es heute vor, Brig zu erkundigen. Den Auftakt machten wir mit einem Besuch im “World Nature Forum” in welchem es das UNESCO -Welterbe Swiss Alps Jungfrau-Aletsch zu erkunden gab. Danach stärkten wir uns in der “Channa” mit einer währschaften Rösti, bevor es weiter ins Stockalperschloss ging.
Schön, dass das Wetter immer besser wurde und wir so nebenbei mit Freude feststellen konnten, dass der Schnee gar nicht sooo tief liegt. Der morgigen Suonen-Wanderung steht somit (hoffentlich) nichts im Weg.
Tag 4
Der heutige Tag stand ganz im Zeichen der “Suonen“, den historischen Bewässerungskanälen im Wallis. Von Bürchen (Paradebeispiel für Zersiedelung…) aus folgten wir der “Alte Suon” und der “Alte Eischler Suon” nach Eischoll. Gemütliche Tour, die sich dann doch noch in die Länge zog. Ab Eischoll mit der Seilbahn direkt runter auf den Talboden nach Raron. “Schön isch gsi”, wenn die Wanderung auch unter etwas gar vielen Drahtseilen hindurch führt.
Tag 5
Langsam beginnen wir am Wallis und seinen Suonen Gefallen zu finden. Vor allem, wenn diese endlich etwas Spektakulärer werden und die Natur nicht hinter Seilbahnmasten und -kabel gesucht werden muss… Die heutige Tour führte uns von Ausserberg der “Niwärch” entlang ins Baltschiedertal und auf der anderen Talseite der “Gorperi” entlang nach Eggerberg. Kurzweilige, gemütliche Wanderung, die aber zwischendurch vollste Konzentration erforderte, sind gewisse Wegabschnitte doch SEHR exponiert (- und einfach ‘cool’).
Tag 6
Heute machten wir einen auf “Touri” und besuchten Zermatt. Das Wetter spielte mit und erlaubte uns einen kurzen Blick auf das “Horu”. Danach ging es weiter nach Visperterminen, um das höchst gelegene Weindorf Europas kurz zu besuchen, bevor die Reise nach Salgesch im Unterwallis weiter ging. Hier, am Rande des Pfyn-Naturparkes, haben wir einen weiteren Camping-Platz gefunden. Morgen steht dann ein Besuch im Pfyn-Wald an.
Tag 7
Der Naturpark Pfyn-Finges – mehr als Vögel & Bäume, verspricht der Text auf der Homepage. So sind wir gespannt, was uns auf der Wanderung quer durch den Pfynwald von Sierre nach Susten erwartet. “Hohe Biodiversität und mediterranes Ambiente” heisst es im Prospekt. Nun, in erster Linie luftet es ziemlich stark und die Sonne hätte sich durchaus etwas mehr über den Gorwetschgrat wagen dürfen. Dennoch geniessen wir eine landschaftlich kurzweilige Wanderung durch Föhrenwälder und stossen immer wieder auf kleine versteckte Seen, die im Frühling und Sommer sicher voller Leben sind.
Ab Susten fahren wir mit der SBB Station zurück nach Salgesch. Von dort gelangen wir durch Rebbergen (haben die Winzer speziell für hungrige Wanderer noch etwas hängen gelassen…?) und entlang der Rhone durch lichte Herbstwälder zurück zum Camping Swiss Plage.
Wenn wir schon so früh zurück im Bus sind, lohnt es sich, Teig für ein frisches Ur-Dinkel-Brot zu machen. Mit dem OMNIA gelingt das einfach jedes Mal hervorragend und im Bus duftet es dabei einladend wie in einer Bäckerei. – Wenn doch nur schon Morgen wäre…
Tag 8
YES, das Brot hielt, was es duftend versprach! Dazu ein frisch auf dem Gas-Herd zubereiteter Bialetti-Kaffee und der Tag ist perfekt aufgegleist.
Heute wollen wir den Pfyn-Wald mal von oben besichtigen. Dazu fahren wir mit dem Bus über Lenk und Albinen nach Leukerbad. Mangels einladend erscheinendem Berg-Beizli liessen wir es gleich wieder talwärts rollen. Über eine die Klausenpass-Strasse in den Schatten stellende Verbindung erreichten wir Varen und gleich darauf Salgesch. Im Restaurant Barrique kehrten wir ein und genossen ein paar Walliser Spezialitäten.
Weiter ging die Reise nach Zinal, zuhinterst im Val d’Anniviers. In Anbetracht der eher frischen Aussentemperaturen (+/- 0°) waren wir froh, genügen Zutaten für ein leckeres Gemüse-Risotto ‘an Bord’ zu haben. Die Nase strecken wir nur noch ganz kurz an die frische Luft, um den traumhaften Sternenhimmel zu betrachten.
Tag 9
Ok, bei Minus 5 Grad lass ich es gelten, wenn Anita von “kalt” spricht und interveniert, wenn ich den Begriff “etwas frisch” in den Mund nehme. So beschliessen wir, heute wieder einen etwas wärmeren Ort aufzusuchen. Wir besuchen den Lac Souterrain in St. Léonard. Angenehme 15 Grad herrschen hier das ganze Jahr. Danach fahren wir in das Val d’Hérenes, in der Hoffnung, irgendwo auf dem Weg eine einladende Beiz zu finden. Leider erfüllte sich dieser Wunsch auch in Arolla nicht. Jänu, im Bus werden wir sicher noch etwas herrichten können. Wir geniessen in der Zwischenzeit die Landschaft mit den herrlich verfärbten Lärchen und fragen uns immer wieder, weshalb die Eringer-Kühe mehrheitlich nur zu zweit auf einer Weide eingezäunt sind?
Tag 10
Ferientag Nummer 10. Wow, wie doch die Zeit vergeht! Heute nahmen wir es einmal ganz gemütlich. Dazu wenden wir einen ganzen Tag für Sightseeing in Martigny auf:
Nach einem Apéro in der Altstadt ging es zum Barber “Fadi” (ich) bzw. zum Coiffeur “Avant-Garde” (beide). Danach durften wir uns wieder unbeschwert unter Menschen bewegen… Es folgte eine Besichtigung im Barryland (Nein, ein Bernhardiner und sieht er noch so gemütlich aus kommt uns definitiv nicht ins Haus!) und anschliessend war bereits Zeit für eine weitere kleine Stärkung. Die “La Fromathèque” in Martigny-Croix ist absolut besuchenswert. Da findet man vom Käse über Fleischwaren, Süssigkeiten, Brot, Biere und Weine so ziemlich alles, was in der Region hergestellt wird. Genialer Laden! Den Abend lassen wir bei einem feinen Raclette im Bus ausklingen.
Tag 11
Unsere Herbst-Ferien neigen sich dem Ende. Nach einem ausgiebigen Besuch in der Fondation Pierre Gianadda in Martigny ging es durch den Lötschberg “zrügg in d’ Üsserschwiiz ” Regen dies- und jenseits des Lötschberges und die Schneefallgrenze bereits auf rund 1400 Meter.
Dank dem garstigen Wetter war auf dem Campingplatz Aaregg eine “See-Royal-Parzelle” frei für uns. Ein top Platz unmittelbar am (heute definitiv mückenfreien) See-Ufer und Bestätigung meiner Theorie, dass alles auch sein Positives hat!
Morgen führt uns der Weg über den Brünig und die Zentralschweiz wieder nach Hause ins Bündnerland.
“Speziell isch gsi… – aber nottä gspunnä hübsch
“
So schöni Bilder und lebendig gschriebe , do isch meh grad zmitzt dine , danke vielmol teilend Ihr eueri Reise mit üs
Liebi grüess Fina