Endlich kommt wieder etwas Bewegung in die Wetterlage. Traumhafte Sonnenaufgänge und herrlich milde Wintertage in Ehren, doch etwas mehr Action dürfte es schon wieder mal sein. Für Heiligabend meldet Meteo Schweiz “veränderlich bis stark bewölkt, vor allem am Vormittag den Alpen entlang noch Neiderschläge, Schneefallgrenze 900 bis 1300 Meter.” Da fällt mir der Entscheid leicht, möglichst früh am Morgen in die Natur zu gehen, um die verschiedenen Wetterlagen zu erleben.
Ich entschied mich, in Richtung Vilan aufzubrechen und wählte den Wanderweg über Fallider – Guora, um rasch Höhe zu gewinnen. Sehr wahrscheinlich war ich etwas zu früh unterwegs. Es regnete zweitweise recht intensiv bis auf über 1300 Meter. Dafür durfte ich dann nahtlos auf die Schneeschuhe wechseln und bei leichtem Schneefall weiter in Richtung Sadrein hoch steigen. Herrlich, diese Ruhe! Da vergisst man beinahe, wie anstrengend es ist, im frischen Schnee eine neue Spur anzulegen. Ab Sadrein war das warm-up dann definitv vorbei: Der in den Bergen vorhergesagte “starke, teils stürmische Südwest- bis Westwind” war definitiv keine Fake-Meldung! Imposant, unter der Kapuze hervozulugen, wie der Wind Berge von Schnee von der einen Seite des Grates auf die andre Seite transportiert. Wehe, wenn du da falsch gehst. “Schupps” und ich sinke mit den Schneeschuhen bis über die Knie in weichen Pulver ein.
Beim “Steinmännli” (Murstock) auf rund 2200 MüM ist dann definitv Schluss für heute. Der Wind peitscht den Schnee gnadenlos ins Gesicht und im eh schon diffusen Licht verhüllt nun Nebel zusätzlich die Sicht. Muss am Tag vor Weihnachten nichts riskieren. Kehre daher wieder um und stelle fest, dass meine Aufstiegspur schon mehrheitlich neutralisiert wurde. Ähm, wer bestimmt auf unserer Kugel schon wieder das Geschehen?
“Gesundheit ist ein Stück Himmel auf Erden” (Ernst R. Hauschka).
SEHR dankbar genoss ich heute ein Stück davon!