Geheimnisvolle Nuraghen. Und mehr.

Heute machen wir einen Ausflug ins Valle dei Nuraghi, einer weiten, von erloschenen Vulkankegeln und Tafelbergen umgebenen fruchtbaren Hochebene. In dieser finden wir auch die teils sehr gut erhaltenen, eindrucksvollen Nuraghen Sant’Antine. Diese prähistorischen Bauten wurden rund 1600 – 400 v.Chr. erbaut und boten den Menschen in der Bronzezeit bzw. den “Nuraghern” Schutz. Zwei Brunnen im Innenhof der Festung sicherten die Wasserversorgung. Rings um die Anlage legten Archäologen die Überreste eines nuraghischen Dorfes frei.

Die Hochebene dürfen wir anschliessend vom Bus aus erfahren. Getreide und Oliven wird hier oben angebaut, Korb-Eichen können wir ausfindig machen, Kühe, Pferde und Schweine treffen wir an und auf der Schnellstrasse begegnen wir gar Landwirten, der mit zwei Rindern den kürzesten Weg von Weid zu Weid eingeschlagen haben. Die vorbeifahrende Polizei grüsst freundlich. So falsch scheint der landwirtschaftliche Trupp nicht unterwegs zu sein. Nach einigen Minuten können wir passieren. Kurze Zeit später erreichen wir Bosa.

Bosa liegt 2 Meter über dem Meeresspiegel, rund zwei Kilometer von der Küste entfernt im Mündungstal des Flusses Temo und ist Teil der Provinz Oristano. Rund 8000 Personen wohnen ganzjährig in dieser Ortschaft. Die hohen in pastelltönen gehaltenen Altstadthäuser, welche an den steilen Hang unterhalb des Castello Malaspina gebaut wurden sind das Markenzeichen dieser Ortschaft. In diesem Städtchen mit seinen unzähligen verwinkelten kleinen Gassen lohnt es sich, Rast zu machen und sich ein Glas Malvasia zu genehmigen. Die Serviertemperatur wäre mit 10 – 12 Grad ideal… Wir geniessen den gold schimmernden Traubensaft trotzdem. Die Ambiente ist ja auch wichtig 😉

Früher wurde in Bosa in grossem Stil Leder gegerbt. Dieser Industriezweig führte auch wesentlich zum Wohlstand bei. Mit Einzug der industriellen Revolution konnten die Gerbereien wettbewerbstechnisch allerdings nicht mehr mithalten. In den 1960er-Jahren wurden die Gerbereien dann geschlossen. Heute sind die halb verfallenen Häuser ein Nationaldenkmal.

Über unzählige Treppen steigen wir hoch zur Burg, die über dem Ort tront. Über Jahrhunderte gewährte die 1112 errichtete und nach ihren Erbauern benannte Burg der Stadt Sicherheit und Schutz. Uns dient sie heute als willkommene Aussichtsplattform. Persönlich freute ich mich allerdings am meisten an den im Innenhof vorgefundenen Mandelbäumen und den daran hängenden Früchten. Bewusst habe ich diese so noch nie vorgefunden.

Über einmalig schön angelegte Küstenstrasse führt uns der Weg über Alghero zurück zum Hotel. Wandern war heute eher weniger angesagt. Stattdessen durften wir einen weiteren unglaublich schönen Eindruck von Sardinien gewinnen.

Übrigens: Im September findet diese Reise mit Baumeler und mir als Reiseleiter noch einmal statt. Details findest du unter diesem Link. Dort kannst du dich auch gerne anmelden. Ich freue mich auf erlebnisreiche Spätsommer-Wanderungen mit dir :-)!

Michael Meier

One thought on “Geheimnisvolle Nuraghen. Und mehr.

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.